Elternkongress Berlin 2006
2. September 2006 im Abgeordnetenhaus Berlin
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Forumsdiskussionen



Der Elternkongress Berlin 2006 hat am 2. September im Abgeordnetenhaus von Berlin stattgefunden.
In zehn Foren diskutierten Eltern und Experten zu verschiedenen Themen. Es wurden keine Vorträge gehalten, vielmehr gingen die Diskussionen von Fragestellungen der Eltern aus. Sie bezogen sich vielfach auf praktische Probleme in Kitas, Schulen oder im Elternhaus. Dabei wurden viele konkrete Details angesprochen, die zwar nicht systematisch bearbeitet werden konnten, die aber vielfältige Anregungen geben können.
Im Folgenden geben wir einen kurzen Überblick über die Diskussionsscherpunkte in jedem Forum; Sie können sich das ausführliche Protokoll zu jedem Forum herunterladen.


FORUM 1

Thema: Wie kann mein Kind die Familiensprache und Deutsch lernen?

Moderatoren: Ayşegül Arslanoğlu, Cornelia Neumann
Experten: Edith Giere, Nurgün Karhan, Barbara Rejak, Maria Ringler, Magdalena Bleu, Katrin Seewald

Im ersten Teil der Diskussion, am Vormittag, stehen die generelle Bedeutung von Bilingualität als Ressource sowie praktische Erfahrungen beim Erwerb mehrerer Sprachen in Kitas und in Europaschulen im Vordergrund: unter welchen Bedingungen wird der Erwerb mehrerer Sprachen ermöglicht, welche Schwierigkeiten bestehen dabei im Alltag.

Am Nachmittag werden im zweiten Teil des Forums verschiedene Modelle der Sprachförderung von Jugendlichen, mit denen Kitas, Schulen oder auch spezielle Projekte arbeiten können, kurz dargestellt. Im Laufe der Diskussion werden 16 Forderungen zur Verbesserung der Sprachförderung zusammengestellt und am Ende des Protokolls aufgelistet.

(das ausführliche Protokoll erhalten Sie hier )

Forum 2
Thema: Mein Kind geht in die Kita – was kann es dort lernen?

Moderatoren: Mahdokht Ansari, Katinka Beber
Experten: Gabriele Berry, Christiane Börühan, Marina Burd, Serap
Şıkcan

Vormittags geht es um die Wünsche der Eltern an eine Kita: was ihr Kind dort auf seinen Lebensweg mitbekommen soll. Am Schluss dieses Teils werden die vorgetragenen Wünsche aufgelistet, sowohl die allen gemeinsamen, als auch Wünsche, die nur vereinzelt geäußert wurden.

Am Nachmittag liegt der Schwerpunkt der Diskussion darauf, was Kitas und Eltern tun können, was anders gemacht werden soll und was bleiben kann. Die einzelnen Punkte werden am Schluss zusammengetragen: Beispiele und Faktoren des Gelingens / Beispiele und Faktoren für Hindernisse und Schwierigkeiten / Aspekte, die den Eltern Sicherheit und Vertrauen geben.

(das ausführliche Protokoll erhalten Sie hier )


 

Forum 3
Thema: Wie kann ich mein Kind in der Grundschule unterstützen?

Moderatoren: Siang Be, Savita Dhawan
Experten: Johannes Holz, Irfan Kizgin, Hildegard Lierow, Sabine Heiber-Lange, Eva Müller-Boehm

Am Vormittag werden aus den verschiedenen Perspektiven der TeilnehmerInnen Erwartungen und Forderungen zusammengetragen: von Eltern gegenüber Lehrern und Grundschulen / von Lehrern gegenüber dem Schulträger sowie gegenüber Eltern / schließlich zentrale Themen, die von allen Gruppen gemeinsam formuliert werden. In der anschließenden Diskussion werden zentrale Aspekte an Hand erlebter Beispiele vertieft: u. a. wie Eltern für ein Engagement in der Schule interessiert werden können, wie Eltern damit umgehen können, wenn ihre Kinder von Lehrern als „ausländische Kinder“ eingeordnet werden.

Am Nachmittag werden die gegenseitigen Erwartungen genauer nach „unausgesprochenen“ Wünschen untersucht. Den Abschluss bildet die Darstellung erfolgreicher Ansätze von Elternarbeit an der Heinrich-Zille- und an der Paul-Dormann-Grundschule.

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Forum 4
Thema: Wie kann ich mein Kind in der weiterführenden Schule unterstützen?

Moderatoren: Mohammed Issmail, Diana Moussa
Experten: Gabriele Darkow, Cengiz Deniz, Wahiba Megdad, Nasser Hamad

Ausgangspunkt des ersten Teils der Diskussion sind Kommunikationsstörungen zwischen Eltern und Lehrern. Im Gespräch wird ein breites Spektrum an Problemfeldern erörtert, immer mit dem Versuch, bessere Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Im Mittelpunkt stehen Möglichkeiten (und Blockaden) des Zusammenwirkens von Eltern und Lehrern an weiterführenden Schulen; es werden aber auch andere Aspekte gestreift, etwa welche Bedeutung es für den Lernerfolg der Kinder hat, wenn Eltern sich für die Schule interessieren.
Nach der Pause werden zentrale Aspekte der Diskussion unter 4 Fragestellungen konkretisiert und dabei eine Fülle von Handlungsvorschlägen zusammengetragen: Was kann ich als Elternteil tun, um mein Kind in der Schule zu unterstützen? Was kann ich als LehrerIn anders tun, um die Eltern (insb: mit Migrationshintergrund) zu erreichen? Wie kann ich als Elternteil meine Beziehung zu meinem Kind (als Jugendlichen) anders gestalten?
(das ausführliche Protokoll erhalten Sie hier )


Forum 5
Thema: Wie kann mein Kind die Stärken unserer bikulturellen Familie nutzen?

Moderatoren: Florencio Chicote, Eren Ünsal
Experten: Nadia Nagie, Fá Stollenwerk, Brigitte Wießmeier

Die Gespräche dieses Forum drehen sich um die Erfahrungen der TeilnehmerInnen mit Bikulturalität, vor allem aus der Perspektive des Arbeitsumfeldes und aus der Perspektive einer bikulturellen Partnerschaft bzw. Familie. Zentraler Bezugspunkt: was dies für die Kinder bedeutet.
Die Frage der Zweisprachigkeit spielt im ersten Teil eine große Rolle, aber auch der Umgang mit kontroversen Orientierungen in bikulturellen Familien oder der Umgang mit Vorurteilen im sozialen Umfeld. Es werden viele konkrete Beispiele dargestellt und unter den Expertinnen und TeilnehmerInnen diskutiert.
Im zweiten Teil des Forums erfolgt eine gemeinsame Auswertung der Strategien, die in Konfliktsituationen für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hilfreich waren.
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Forum 6

Thema: Wie kann ich den Kontakt zu meinem Kind in der Pubertät verbessern?

Moderatoren: Lütfi Ağlamaz, Hatice Çiftçi
Experten: Manfred Grassert, Renate Rampf, Elvira Surrmann, Uta Tikalsky

Im ersten Teil der Diskussion werden zentrale Aspekte der Problematik an Hand von 10 Fragen gemeinsam von TeilnehmerInnen und ExpertInnen besprochen: Wie erleben Eltern die Pubertät ihres Kindes, können sie in dieser Zeit Freunde ihrer Kinder sein, wie sollten sich Eltern verhalten hinsichtlich Fragen zur Sexualität, wie können Eltern auf Drogenprobleme reagieren? In den Gesprächen wird intensiv auf spezifische Aspekte bei Familien mit Migrationshintergrund eingegangen, insb. bei muslimischen Familien, etwa hinsichtlich Sport und andere Freizeitaktivitäten der Töchter.
Nachmittags sind zwei Rollenspiele Ausgangspunkt für Überlegungen zur Art der Kommunikation innerhalb der Familie. In einem ersten Rollenspiel zwischen Mutter, Vater und der älteren Tochter werden Probleme zwar formuliert, aber nicht bearbeitet; nach einer Diskussion über die Mängel dieser Gesprächsführung gehen die „Schauspieler“ in einem zweiten Rollenspiel auf die Probleme ein und entwickeln im Gespräch Ideen zu ihrer Lösung.
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Forum 7
Thema: Welche Regeln und Grenzen brauchen Kinder?

Moderatoren: Malte Mienert, Heidi Vorholz
Experten: Dilek Intepe, Anisa Saed-Yonan

Die Diskussion beginnt in Kleingruppen mit Gesprächen unter Eltern, in welchem „Traumland“ ihre Kinder derzeit am liebsten sein möchten, und bei welchen Situationen sie als Eltern damit konfrontiert sind, nach Regeln und Grenzen zu suchen. Im Mittelpunkt des folgenden Gesprächs mit den beiden Expertinnen im Plenum stehen die Erfahrungen der Eltern, Regeln und Grenzen durchsetzen zu wollen; wie es ihnen gelingt, vielfältige Hinderungsgründe zu überwinden. Die Expertinnen berichten über die Arbeit von Beratungsstellen.
Am Nachmittag dreht sich die Diskussion um das Thema „gegenseitiger Respekt“; also auch um die individuellen Wünsche und Träume von Kindern, denen man als Eltern Rechnung tragen sollte. In Kleingruppen sprechen die Teilnehmerinnen über die Bedeutung von Respekt in ihrem Leben – und dabei zeigen sich unterschiedliche Assoziationen zwischen Angst und Anerkennung, teilweise hat sich das Verhältnis der TeilnehmerInnen zu diesem Thema auch mit der Zeit verändert.
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Forum 8
Thema: Mein Kind ist behindert, wie und wo können wir Unterstützung erhalten?

Moderatoren: Jessica Noi, Daniel Orellana Aguirre
Experten: Nejla Ersoy, Angelika Ghaeni-Scheunemann, Renate Pogede

Am Vormittag dreht sich die Diskussion um die Anforderungen einer verbesserten Beratung von Eltern mit behinderten Kindern, und warum es Grundlage jeder Beratung ist, dass die Eltern die Behinderung ihres Kindes zu akzeptieren lernen. Zugleich wird auf Probleme hingewiesen, die insbesondere für Eltern mit Migrationshintergrund bestehen können.
Am Nachmittag werden Strategien diskutiert, wie die Forderungen von Eltern mit behinderten Kindern wirkungsvoller vertreten und umgesetzt werden können; dabei wird deutlich, dass Verbesserungen auch vom Verhalten der Eltern selber abhängen. Im Ergebnis führt die Diskussion zur Zusammenstellung zentraler Verhaltensprinzipien für die Eltern und eines Katalogs von Forderungen an die Politik.
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Forum 9
Thema: Wie kann mein Kind sinnvoll TV, Computer und Internet nutzen?

Moderatoren: Lutz Jäkel, Marina Zavarzina
Experten: Ümit Yüzen-Grabski, Angelika Möllhoff

Die Diskussion beginnt am Vormittag mit einer Problemsammlung der Eltern: Erfahrungen mit zu intensiver TV- und Computer-Nutzung ihrer Kinder für Spiele oder Unterhaltung, ihre Angst, dass der Schulerfolg darunter leidet, aber auch praktische Probleme werden angesprochen: so werden Ansprechpartner vermisst, bei denen man sich Rat und Tipps holen könnte, wie man Kinder vom TV oder von Computer-Spielen fernhalten kann. Thema der ersten Diskussionsrunde sind auch die Auswirkungen der Nutzung dieser Medien auf das Familienleben.
Nach der Mittagspause gehen die Experten auf die von den Eltern aufgeworfenen Fragen und Problemstellungen ein; am Schluss werden Empfehlungen aufgelistet, wie Eltern sich verhalten können, um Auswüchse bei der Mediennutzung ihrer Kinder einzudämmen. (das ausführliche Protokoll erhalten Sie hier )


Forum 10
Thema: Alte und neue Heimat sowie religiöse Erziehung

Moderatoren: Khaled Alkhatib und Patricia Göthe
Experten: Serap Özder-Pfisterer, Ali Uçar, Haci-Halil Uslucan, Ulrika Zabel

Die Diskussionen dieses Forums drehen sich um drei Schwerpunkt-Themen: erstens Heimat, zweitens Erziehung und drittens Religion und deren Bedeutung für Menschen mit Migrationshintergrund. Am Vormittag geht es zunächst darum, was die TeilnehmerInnen unter „Heimat“ verstehen, ihre Gedanken und Gefühle dazu; da hier schon Aspekte der Erziehung eine Rolle spielen, werden die Vorstellungen der Eltern zu diesem Thema anschließend behandelt.
Am Nachmittag geht es um Religion, ihre generelle Bedeutung und vor allem als Teil der Erziehung. Ob Religion in der Erziehung wichtig ist, wird dabei durchaus kontrovers diskutiert – ebenso wie die Frage, ob der Religionsunterricht bekennend oder darstellend sein sollte. Nach diesen inhaltlichen Diskussionen tragen die TeilnehmerInnen in Kleingruppen die Aspekte zusammen, die ihnen für die Erziehung ihrer Kinder am wichtigsten sind.
(das ausführliche Protokoll erhalten Sie hier )